- Graptolithen
- Graptolịthen[griechisch graptós »geschrieben« und. ..lith (mit Bezug auf die Ähnlichkeit der Ablagerungen mit Schriftzeichen)], Graptolịthina, ausgestorbene Klasse der Kragentiere, die vom Mittelkambrium bis zum Unterkarbon (vor rund 540-333 Mio. Jahren) gelebt haben; marine, koloniebildende Tiere mit chitinartigem Außenskelett. Die Individuen saßen in meist 1-4 mm, maximal 120 cm langen, röhrenförmigen Kammern (Theken), die in ein- oder zweizeiligen, unverzweigten oder verzweigten Reihen (Rhabdosomen) angeordnet waren. Diese durch Sprossung aus einer Mutterzelle (Sicula) entstandenen Kolonien waren festsitzend (sessil) wie bei der Ordnung Dendroidea (mit der Gattung Dictyonema) oder schwebten (an planktontischen Lebewesen angeheftet oder mit einer eigenen Schwimmblase versehen) frei im Wasser, z. B. bei der (von den Dendroidea abstammenden) Ordnung Graptoloidea (mit nur einer Thekenart und meist mit nur ein bis zwei Laubsägeblättern ähnelnden Ästen). Zu diesen gehören u. a. die Gattungen Dichograptus und Diplograptus. Die Graptolithen waren weltweit in küstenfernen Meeresregionen verbreitet und finden sich besonders in dunklen Schiefern, aber auch Kalken. Sie sind wichtige Leitfossilien.
Universal-Lexikon. 2012.